Der Sammler und Maler Adolf Pochon
Adolf Pochon (1869–1931) war Goldschmied, Kopist und Sammler von grafischen Darstellungen schweizerischer Militäruniformen und Mitarbeiter des Historisch-Biographischen Lexikons der Schweiz (HBLS). Er war auch Mitglied der „Schweizerischen Gesellschaft für eine historische Sammlung aus der Zeit des Weltkrieges“, der ersten Vorgängerorganisation des Vereins Schweizer Armeemuseum VSAM, und von deren Gründung im Oktober 1923 bis zu seinem Tod 1931 in deren Vorstand tätig.
Er war aber nicht nur ein eifriger Sammler und Kenner von Militärbildern und Schriften, sondern auch akribisch exakter Zeichner und Maler, der besonders die Uniformen der Schweizer-Regimenter in fremden Diensten erforscht hat. Seine einmalige Sammlung umfasst über 2000 Aquarelle, die er zum Teil selber nach zeitgenössischen Vorlagen kopiert hat, vor allem die Uniformen und Fahnen der Schweizer in französischen, sardischen, neapolitanischen, holländischen, österreichischen, preussischen, englischen und spanischen Diensten, sowie der Papstgarde. Aber auch die kantonalen Milizen und die Schweizerische Armee waren Gegenstand seiner Sammelleidenschaft.
Ein Teil seiner Bilder und seines umfangreichen Wissens ist in das Werk «Schweizer Militär vom Jahr 1700 bis auf die Neuzeit» eingeflossen, welches er zusammen mit dem Historiker und Adjunkt des Staatsarchivars in Bern, Alfred Zesiger (1882–1929), 1906 herausgegeben hat. Nach dem Tod von Adolf Pochon kam die einzigartige Sammlung in die Schweizerische Nationalbibliothek.
Es ist das grosse Verdienst von Andreas Laubacher, dass der Verein Schweizer Armeemuseum die Digitalisierung von ungefähr 1500 seiner Aquarelle in Auftrag geben konnte. Cédric Gschwind hat diese einmalige Zusammenstellung in eine strukturierte Form gebracht, die nun Interessierten zur Verfügung steht.