Der Unimog-S
Aus einem Landwirtschaftsfahrzeug wird ein Armee-Transporter
Rückblick auf den Vortrag vom 8. Juli 2015
Fast 3000 Exemplare des Kleintransporters Unimog-S beschaffte die Schweizer Armee. Spezialist Dr. Claudio Lazzarini erzählte in seinem Vortrag beim Verein Schweizer Armeemuseum in Burgdorf, wieso diese Fahrzeuge so aussergewöhnlich sind.
Mit der starken Motorisierung der Schweizer Armee im Zuge der Truppenordnung 61 wurden Fahrzeuge benötigt. Gewählt wurden unter anderem der Unimog-S von Daimler-Benz, der mit seiner unglaublichen Geländegängigkeit überzeugte. Das Ursprungsmodell geht auf die Idee der Allierten zurück, nach dem Zweiten Weltkrieg aus Deutschland ein Agrarland zu machen. Dazu wurden universell einsetzbare landwirtschaftliche Fahrzeuge benötigt. Und ausgerechnet aus diesem Typ wurde später wieder ein sehr erfolgreiches Militärfahrzeug…
Insgesamt erhielt die Schweizer Armee 2930 Unimog-S. Diese waren als leichte Lastwagen allen Waffengattungen zugeteilt, wie Dr. Claudio Lazzarini in Burgdorf erklärte und gleich die verschiedenen Varianten und auch nicht verwirklichten Projekte aufführte. Er hat sämtliche bei der Armee und im zivilen Sektor in der Schweiz eingesetzten Unimog dokumentiert. Als Gäste extra aus Deutschland angereist waren Hans-Jürgen Wischhof (während vielen Jahren oberster Verantwortlicher für den Produktebereich Unimog) und Peter Schreck, seinerzeit Leiter des Werks Gaggenau der Daimler-Benz AG.
Eine Besichtigung der Unimog-S in der Sammlung der Stiftung Historisches Armeematerial rundet den Abend in Burgdorf ab.
Fotos: © Markus Hubacher, Spiez