Neuer Präsident gewählt
Mitgliederversammlung Vsam vom 28. April 2007
In der Person von Divisionär aD Paul Müller (Heimberg) hat der Verein Schweizer Armeemuseum (Vsam) einen neuen Präsidenten gewählt.
Der neuen Präsident des Vereins Schweizer Armeemuseum (Vsam) ist kein Unbekannter: Er stand in den letzten Monaten im Rampenlicht, da er für den Entwicklungsschritt 2008/11 der Armee einen Kompromissvorschlag erarbeitet hat. Der frühere Planungschef der Armee Divisionär aD Paul Müller (64-jährig) wohnt in Heimberg und ist am Samstag in Thun zum neuen Vereinspräsidenten gewählt worden. Er übernimmt das Amt von Bruno Maurer, der seit 1998 den Verein leitete. Müller: „Ich habe nach einem Nachdenken Ja zum Präsidium gesagt, weil ich Herausforderungen liebe, gerne schwierige Aufgaben anpacke, überzeugt von der Sache bin, als ehemaliger Planungschef und Kommandant der Felddivision 5 die Armee und die Verwaltung kenne und mit der Tradition der Armee stark verbunden bin.“ Zudem könne er sich in ein warmes Nest setzen, der Verein sei gut geführt und stabil.
Der Vorstand des Vereins, der sich für den systematischen und geordneten Erhalt des historischen Materials der Schweizer Armee einsetzt, erfuhr weitere Wechsel: Zurückgetreten sind Urs Trachsel, Markus Reidhaar und Hans Rudolf Schneider. Neu im Vorstand Einsitz nehmen ausser dem erwähnten Präsidenten Ulrich Jampen und Brigadier aD Jürg Keller.
Im Jahresbericht macht der abtretende Maurer deutlich, dass in der letzten Zeit nicht die Schaffung eines Museums zentral war, sondern die Bemühungen, eine sachlich richtige Bewertung von historischem Armeematerial zu ermöglichen. Die teilweise unkoordinierten Abbau-Ideen des Verteidigungsdepartmentes (VBS) würden zu grossen Verlusten an Kulturgut führen. In der Folge wurden vom Vereinsvorstand verschiedene Aktionen und Interventionen in Fachkreisen und auf Bundesebene gestartet oder durchgeführt. Ein lange fälliger Schritt, der im Vsam erleichtert zur Kenntnis genommen wird, ist die Erarbeitung eines Sammlungskonzeptes für das historische Material der Armee durch den Bund. Dieses soll am 1. Januar 2009 wirksam werden. Als zuständigen Delegierten hat das VBS den ETH-Ingenieur Martin Huber bestimmt, der an der Mitgliederversammlung seine Ansichten darlegte und die bisher geleistet Arbeit des Vsam würdigte. Müller ergänzte, dass es für den Vsam darum gehe, die bestehenden Spielregeln im Umgang mit historischem Material den Realitäten anzupassen. „Ein Abbau von überzähligem Material wird auch beim Vsam nicht zu vermeiden sein. Allerdings muss die Grundsubstanz erhalten bleiben.“
Die Sammlungen von historischem Armeematerial, die in Thun auf Anmeldung zu besichtigen sind, haben im letzten Jahr rund 90 Gruppen mit über 2000 Besucher angezogen. An etlichen Ausstellungen und Anlässen in der ganzen Schweiz war der Verein präsent. Die Mitgliederzahl beträgt 2703, Tendenz steigend. Mit den Armeereformen wurde und wird sehr viel Material nach Thun geliefert, das beurteilt, sortiert und teilweise wieder instand gestellt werden muss. Die Arbeit geht weiter; das Ziel, eine öffentlich zugängliche Sammlung – und als Endziel ein Museum – aufzubauen, bleibt bestehen, wie der neue Präsident ausdrücklich betonte.
Paul Müller und Bruno Maurer.
Ulrich Jampen
Fotos Markus Hubacher, Spiez