Der mechanisierte Güterumschlag in der Schweizer Armee
Rückblick auf den Vortrag vom 12. Juli 2023
Napoleon soll gesagt haben, Laien reden über Strategie, Fachleute über Logistik. Die Bedeutung der Logistik wird oft verkannt. Markus Hofmann beleuchtete an einem Vortrag beim Verein Schweizer Armeemuseum in Burgdorf einen entscheidenden Aspekt der Logistik, die Entwicklung des mechanisierten Güterumschlags in der Schweizer Armee. In jeder Armee spielen heute ein rasche und effiziente Transportierung und Lagerung grosser Mengen von Waren, Verpflegung, Waffen und Munition eine entscheidende Rolle.
Markus Hofmann schilderte zuerst eine wichtige Voraussetzung für einen effizienten Gütertransport: die in den USA zur Zeit des Ersten Weltkrieges einsetzende Entwicklung der Palette. Anfangs der 1960er-Jahre wurde in Europa ein standardisierter Qualitäts- und Größenstandard etabliert. Heute kennt man diese europäisch standardisierte Palette unter dem Namen „Europapalette“, oder oft umgangssprachlich gekürzt „Europalette“. Sie wurde auf 1200 x 800 x 144 mm normiert und muss vertraglich aus 11 Brettern, 9 Klötzen und exakt 78 speziellen Nägeln bestehen.
Die amerikanische Firma Clark bezeichnet sich als Erfinder der Gabelstapler; sie setzte bereits 1917 intern ein derartiges Fahrzeug ein. Marks Hofmann schilderte die Geschichte der Fahrzeuge und der verschiedenen Hersteller und ging detailliert auf die seit dem Zweiten Weltkrieg einsetzende Mechanisierung des Gütertransportes in der Schweizer Armee ein. Vielen Dienstleistenden dürften noch Namen wie Steinbock oder Feldumschlaggerät FUG 93 ein Begriff sein. 2018 erfolgte durch Armasuisse eine öffentliche Ausschreibung für die Beschaffung von über 2000 Fahrzeugen vom einfachen Rolli (“Handgabelhubwagen”) bis zum schweren Stapler mit dem Ziel, die Typenvielfalt zu reduzieren, die Kosten zu senken und die Ausbildung zu vereinfachen. Die Beschaffungen sollen bis 2025 abgeschlossen werden.
Hier geht’s zur Videoaufzeichnung des Vortrages.
Bilder: Thomas Wermelinger