Die Grenzbesetzung 1914 – 1918
Rückblick auf den Vortrag vom 17. September 2014
Wie reagierte die Armee auf die Bedrohungen?
Vor 100 Jahren wurde die Schweizer Grenze von der Armee besetzt. Dies war die Reaktion auf den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Der Referent Jürg Keller zeigte, mit welchen Massnahmen die Schweizer Armee auf einen drohenden Durchmarsch der Entente-Truppen reagierte.
Während des Ersten Weltkrieges musste die Schweiz sich laufend ändernden Bedrohungen stellen und darauf reagieren. Kritisch waren vor allem die Planungen der Entente – allen voran den Franzosen mit ihrem Plan H (Helvetie). Darin wurde ein Durchmarsch mit drei Armeen durch die Schweiz zur Umfassung der deutschen Truppen geplant. Der Militärhistoriker Jürg Keller zeigte auf, was hinter den Überlegungen des Schweizer Generalstabes stand und wie die Truppen entsprechend verschoben oder aufgeboten wurden. Auch die teilweise in Bezug auf die Neutralität kritischen Gespräche auf der obersten Armeeebene nahm er auf, die jedoch mithalfen, den Krieg von der eigenen Grenze fernzuhalten.
Spannend waren seine detaillierten und bebilderten Ausführungen zum Kilometer 0, dem Schweizer Grenzstein in der Ajoie nördlich von Bonfol. Dort begann die 700 km lange Front zwischen Frankreich und Deutschland. Und natürlich durften ein paar Worte zur legendären Gilberte de Courgenay nicht fehlen. Eine zweite Front begann am Umbrailpass und erstreckte sich bis an die Adria. Die Schweiz war somit zum ersten Mal in ihrer Geschichte ganz von zwei kriegführenden Blöcken umschlossen.
Fotos: © Markus Hubacher, Spiez