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Die Fortifikation Hauenstein

Rückblick auf den Vortrag vom 29. Januar 2025

Spurensuche in der Fortifikation Hauenstein

 Vor rund 110 Jahren wurde die Welt eine andere: Der Erste Weltkrieg hatte grosse politische, gesellschaftliche und militärische Auswirkungen. Die Schweizer Armee baute die Fortifikation Hauenstein, ein Bollwerk gegen die Nachbarn.

 Was heute von diesen Festungsanlagen noch vorzufinden ist, erklärte Christoph Rast, Präsident ad interim des Vereins Fortifikation Hauenstein, in seinem Vortrag beim Verein Schweizer Armeemuseum. Nach einem Überblick der gesellschaftlichen Situation um 1914 und den Folgen der Mobilmachung für die Soldaten und ihre Familien, zeigte der Referent anhand von historischem Bildmaterial, wie sich die Truppen in den verschiedenen Stützpunkten der knapp 40 Kilometer langen neuen Fortifikationsfront einrichtete und lebte.

 Die Schweiz hatte vom modernen Stellungskrieg kaum eine Ahnung, geschweige denn von den neusten Waffen oder deren Einsatz. Flugzeuge, Ballone, Scheinwerfer, Maschinengewehre und schwere Geschütze veränderten die Kriegsführung, die Schweiz musste sich vorbereiten, einen möglichen Durchmarsch der deutschen oder französischen Truppen durch den Schweizer Jura und das Mittelland zu verhindern. Im dicht bewaldeten Jura wurden neue Strassen gebaut sowie Stützpunkte und feldmässige oder feste Gräben erstellt. Allein schon die Transporte ausschliesslich mit den Pferden waren logistische Meisterleistungen, dazu kam die Unterkunft und Verpflegung für Mensch und Tier – immerhin 6500 Pferde allein im Raum des Hauensteins.

 Ein Kernthema des Vortrags, die Spurensuche, konnte in der Fülle der Informationen nur gestreift werden: Als Vertreter des Vereins, der sich um den punktuellen Erhalt von noch bestehenden Schützengräben und Stellungen bemüht, konnte Christoph Rast aber auf die mit Infotafeln versehenen Wanderrouten oder mit viel Aufwand sanierte Verteidigungsabschnitte hinweisen. Er machte jedenfalls gute Werbung, diese vergessenen Überreste des Ersten Weltkriegs selbst vor Ort zu erkunden. Weitere Infos dazu gibt es im Internet unter www.fortifikation-hauenstein.ch

Visualisierung eines Teils der Anlage.