Geschichte der Thuner Kasernen
Rückschau auf de Vortrag vom 22. November 2023
Für einmal streifte der Panzerspezialist Fred Heer in seinem Vortag die militärischen Aspekte nur, er konzentrierte sich ganz auf die baulichen Spezialitäten. Mit Spannung wurde von den zahlreichen Zuhörern der letzte Vortrag des Jahres beim Verein Schweizer Armeemuseum über die Geschichte der Thuner Kasernen verfolgt.
Die Geschichte des ersten und heute grössten Waffenplatzes der Schweizer Armee ist mit der Entwicklung der Stadt Thun seit der Frühzeit des 19. Jahrhunderts eng verwoben. Fred Heer brachte dies an seinem Vortrag auf den Punkt, als er die Standortfrage für eine eidgenössische Militärschule – Zürich, Aarau, Luzern, Bern und schliesslich Thun – beleuchtete. Dass das Bälliz als erster Kasernenstandort in der Innenstadt langfristig nicht ideal für Kaserne und Stallungen war, leuchtet heute jedem ein. Aus dem langen Streit über einen Neubau der Kasernen in der Stadt oder auf der Allmend ging schliesslich das Projekt Allmend siegreich hervor.
Intensiv ging der Referent – seines Zeichens ein geschichts- und baukundiger «Pänzeler» – auf die verschiedenen Kasernenbauten ein, zeigte deren Bau und Ausbau und erfreute die Besucher mit vielen Details aus umfassenden Archivrecherchen sowie eigenen Erlebnissen aus seiner Militärlaufbahn in Thun. Dass diese oftmals für ein Schmunzeln sorgten, war bei Fred Heer als Referent zu erwarten. Allein seine Erklärungen zur wechselvollen Geschichte der «WC-Türme», die die Haupt- oder Mannschaftskaserne zierten und in verschiedenen Versionen bis in die heutige Zeit bestehen, wäre Material für einen eigenen Vortrag.
Fotos: Thomas Wermelinger