Mitgliedervesammlung 2024
11. Mai 2024
Grosses Engagement für die Schweizer Armee
Am Samstag, 11. Mai 2024, legte der Vorstand des Vereins Schweizer Armeemuseum (VSAM) in Thun Rechenschaft über seine Tätigkeit ab. Der Rück- und Ausblick zeigte, wie vielfältig die Arbeiten sind – und wobei Unterstützung gefragt ist.
Die aktuelle weltpolitische Lage sowie die Situation der Schweizer Armee macht auch vor dem auf den Erhalt der Geschichte verpflichteten Verein VSAM keinen Halt: Im Expo-Areal in Thun erklärte Oberst i Gst Stefan Holenstein den gut 100 Anwesenden, wie er als Präsident der Vereinigung Militärischer Gesellschaften VMG die Probleme der Armee sieht. Neben den Diskussionen über die fehlenden finanziellen Mittel sowie das zu beschaffende Material dürfe man die personelle Situation nicht ausser Acht lassen. Ein Prozent des Bruttoinlandproduktes ab 2030 sei einem Land wie der Schweiz angemessen als Investition in die Armee, warb er für eine entsprechende Petition. Sein Fazit: «Es besteht Hoffnung, dass die Verteidigungsfähigkeit unserer Milizarmee wieder hergestellt werden kann.»
Neue Manpower benötigt auch der VSAM. Er spürt wie viele Vereine die Überalterung und den Rückgang der Mitglieder. Aktuell bewegt sich diese um die 1500. Mit grossem Engagement werden militärhistorische Themen publiziert und in Vorträgen aufgearbeitet, Informationen zu den unterschiedlichsten Objekten und deren Geschichte zusammengetragen sowie Kontakte unter Interessierten vermittelt.
Aktuell laufende Projekte der ehrenamtlichen Mitarbeitenden:
- Die umfangreiche Sammlung der Soldatenmarken aus der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges werden schrittweise in einem Onlinekatalog aufgearbeitet.
- Rund die Hälfte der über 4000 vorhandenen Militärpostkarten ist inventarisiert und digitalisiert und wird via Website der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
- Diverse Publikationen – zum Beispiel zu 125 Motorfahrzeuge der Schweizer Armee oder der Pistolenpatrone 03 – sind in Arbeit.
- Die digitale Wissensdatenbank auf der Website wird laufend durch neue Themen ergänzt. Jüngstes Beispiel sind die ersten Kapitel über die Geschichte der Struktur, der Ausrüstung und des Einsatzes der Schweizer Armee.
Der Verein unterstützt nach Bedarf die Stiftung Historisches Armeematerial (HAM), die die Sammlung Historisches Material in Thun und Burgdorf im Auftrag des VBS respektive der Zentralstelle für Historisches Armeematerial betreut. Der VSAM-Vorstand hofft, dass endlich die seit langem vorliegenden Zusammenarbeitsgrundlagen der beteiligten Partner aktualisiert werden können. Das Fehlen einer aktuellen hat in den letzten Jahren öfters für Spannungen gesorgt, erklärte der Präsident Henri Habegger unumwunden. Es gibt aber Anzeichen für eine Lösung dieser Konflikte im laufenden Jahr.
Nach 25 Jahren Einsatz für den Erhalt des kulturellen Erbes der Schweizer Armee wurde Alexander Hadorn aus dem Vorstand verabschiedet. Neu gewählt wurde Ulrich Stoller, der das Gremium verstärken wird – weitere Interessenten können sich gern melden.
Fotos:
Thomas Wermelinger
Marc-Philippe Müller