Aus der Geschichte des Trainwesens
Rückblick auf den Vortrag vom 20. September 2017
Der Train lebt weiter!
Mit Leib und Seele ist Hans Neuenschwander Trainsoldat. Das wurde deutlich in seinem Vortrag beim Verein Schweizer Armeemuseum. Der ehemalige Kommandant der Trainschulen brachte den Besuchern die Geschichte der Truppe lebhaft nahe und zeigte auf, welche Stärken das Pferd noch heute in der Armee hat.
Über Stock und Stein und das bei jedem Wetter: Heute hat die Armee noch vier Trainkolonnen, um spezifische Transportaufgaben in unwegsamem Gelände durchführen zu können. Der Bestand umfasst noch knapp 600 Pferde. Mit der Weiterentwicklung der Armee (WEA) sind noch drei Kolonnen mit knapp 800 Soldaten und 300 Pferden vorgesehen. Man bedenke, dass in der Truppenordnung von 1924 ein maximaler Bestand von 66’000 Tieren aufgeführt war!
Nach diesem Höchstbestand verdrängte der Motor zunehmend die Pferde, in der anfänglichen Truppenordnung 61 waren noch 11’000 vorgesehen. Hans Neuenschwander, der ehemalige Kommandant der Trainschulen und Trainchef des Gebirgsarmeekorps 3, erklärte den Niedergang dieser Truppe eindrücklich mit Zahlen und Fakten. Er konnte aber darauf hinweisen, dass man sich mit viel Engagement durch die zahlreichen TO-Revisionen und Armeeplanungen das grundsätzlichen Bestehen sichern konnte – im Gegensatz beispielsweise zur Kavallerie.
Neuenschwander zeigte auch die teils eigenartig anmutenden Bemühungen auf, die Tiere mit Schutzmasken auszurüsten, spezielle Bastsättel zu konstruieren oder endlich Fahrzeuge für die rasche motorisierte Verschiebung der Tiere zu ihrem Einsatzort zu beschaffen.
Heute sind die Pferde (mit den Hunden) im Kompetenzzentrum Veterinärdienst und Armeetiere Sand bei Bern zusammengefasst. Und sie bilden bei der Bevölkerung immer wieder einen beliebten Anziehungspunkt, wenn sie im Einsatz sind. Der Train lebt weiter!
Hier ein Bilderbericht über den Vortrag von Hans Neuenschwander , fotografiert von Markus Hubacher, Spiez.
Fotos: © Markus Hubacher, Spiez