Die Armee im Raume Interlaken – die geheimen Festungen
Rückblick auf den Vortrag vom 22. Januar 2014
Der erste Vortragsabend 2014 des Vereins Schweizer Armeemuseums beschäftigte sich mit einem sehr wichtigen Raum im Berner Oberland: Mit dem Bezug des Reduits im Jahre 1941 wurde Interlaken zum eigentlichen Zentrum der Schweizer Armee. Der General bezog seinen Sitz in der ehemaligen Fabrikantenvilla Cranz und der Armeestab fand Aufnahme in den damals weitgehend leerstehenden Hotels. Gleichzeitig entstand das Zeughaus, ein neuer Militärflugplatz, mehrere Artilleriewerke und der grosse Kommandoposten K 4. Auch die «Gebirgsmarine» war auf Thuner- und Brienzersee präsent.
Der Referent, Silvio Keller, Oberstlt der Genietruppen aD und ehemaliger Leiter der Arbeitsgruppe militärische Denkmäler des VBS (ADAB) aus Unterseen, zeigte mit vielen Bildern von Adrian Deuschle, wie sich die Armeepräsenz entwickelte und in den letzten Jahrzehnten auch wieder verschwand.
Im Mittelpunkt standen die vielen unterirdischen Anlagen, die die Armee seit dem Zweiten Weltkrieg realisiert hat. Keller zeigte dazu etliche Bilder, von und aus diesen Anlagen: ehemaligen Artilleriewerken von Wilderswil bis an die Kammfluh, geheimen Kommandobunkern alter und moderner Bauweise, grossen Materiallagern oder dem Schutzbunker, der für den General Guisan vorgesehen war («Kaverne Wagneren»). All diese Anlagen werden heute nicht mehr aktiv genutzt und sind teilweise verschlossen worden oder vereinzelt in private Hände übergegangen. Der Hinweis auf die verschiedenen Vereine und Organisationen, die heute diese Anlagen betreuen und zeitweise öffentlich zugänglich machen, durfte am sehr gut besuchten Anlass nicht fehlen.
Fotos: © Markus Hubacher, Spiez