Der Weg zum Artilleriewerk Faulensee
Vorschau auf den Vortrag vom 27. September 2023
Blick hinter die Schiessscharte
Dass die Region rund um den Thunersee voll von militärischen Objekten war und ist, ist bekannt. Dort steht einer der ersten privatisierten Festungen, das Artilleriewerk Faulensee. Referent Marco Gerber stellt am 27. September beim Verein Schweizer Armeemuseum (VSAM) dessen Geschichte vor.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Artilleriewerk Faulensee zur Sperrung der Achse von Thun in Richtung Interlaken gebaut, wo sich der Kommandoposten von General Henri Guisan befand. Das Werk ist vom Typ her ein Unikat unter den Festungsbauten. Speziell ist der 160 Meter lange Verbindungsstollen zu den vier einzelnen gut getarnten Geschützständen in Dorfnähe.
Im Kriegsjahr 1941 wurde das Werk in der Rekordbauzeit von nur sechs Monaten im Rohbau erstellt. Anschliessend erfolgten die technischen Installationen und der Einbau der Geschütze, so dass das Werk ab Mitte 1942 einsatzbereit der Truppe übergeben werden konnte. Während des Kalten Krieges gehörte die geheime Anlage zur Reduitbrigade 21 und war damit ein wichtiger Stützpunkt zum Schutz der Strassen- und Eisenbahnachsen ins Berner Oberland.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 sowie die rasante Weiterentwicklung der Waffensysteme waren Gründe, dass die Anlage nach gut 50 Jahren 1993 ausgemustert wurde. Seit 2001 kann das im Originalzustand von 1993 erhalten gebliebene Werk als historisches und kulturelles Zeugnis von nationaler Bedeutung besichtigt werden.
Referent Marco Gerber – Präsident des Vereins Artilleriewerk Faulensee – wird in seinem Vortrag in Thun den Weg zum Artilleriewerk Faulensee, von den Anfängen der Festungen in der Schweiz bis zum heutigen Tag aufzeigen und so einen Blick unter die Erde und hinter die Schartentarnungen geben.
Treffpunkt: Mittwoch, 27. September 2023, 18.45 Uhr, auf dem Parkplatz der ehemaligen Soldatenstube 3 Tannen an der Allmendstrasse in Thun (Einweisung). Anreise mit dem öffentlichen Verkehr ab Bahnhof Thun mit Buslinie 4 bis Haltestelle Kleine Allmend. Beginn 19 Uhr.
Einer der vier Geschützbunker in Faulensee mit offener Scharte.© zvg.
Vier Kanonen vom Kaliber 10,5 cm waren in der Festung Faulensee eingebaut. © zvg.