Sperren und Kavernen der Kampfgruppe Grünenberg (Tunersee Nordseite)
Rückblick auf den Vortrag vom 15. Mai 2019
Die geheimnisvollen Bunker an der Reduitfront
Die Strassen und Wege auch abseits der Hauptverkehrsachsen wurden von der Armee im Zweiten Weltkrieg befestigt. Wo die Bunker auf dem Grünenberg- und Sichelpass waren und welche Rolle das Schafloch spielte, erfuhren die Besucher an einem Vortrag beim Verein Schweizer Armeemuseum.
Der Zugang ins Reduit (und zum Guisan-Hauptquartier in Interlaken) über den Grünenberg- und Sichelpass wären für einen Angreifer beschwerlich gewesen. Die schmalen Strassen und steilen Wege wurden zudem von der Armee verteidigt. Diese erstellte im Zweiten Weltkrieg Bunker und Strassensperren, um dort einen Gegner aufzuhalten. Für den Nachschub an Material und Munition spielten mehrere Militärseilbahnen und das ausgebaute Schafloch im Sigriswilergrat wichtige Rollen.
Zu diesem Thema hat Hans-Rudolf Schoch ein Buch verfasst, das in den nächsten Wochen im Verlag HS-Publikationen erscheint. Bereits diese Woche erklärte der Autor den über 100 Interessierten beim Verein Schweizer Armeemuseum, wo denn beispielsweise die Bunker «Grünenberg Fall» und «Sichel West» gebaut wurden und wie diese heute hinter den Betonmauern aussehen.
Er beschrieb ausführlich, wie sich der Abwehrkampf an der Reduitfront hoch über dem Thunersee (vielleicht) abgespielt hätte und mit welchen Waffen gekämpft worden wäre. Bereits kurz nach dem Krieg wurde die Bedeutung dieser Verbindungsachsen anders beurteilt, die Bunker grossenteils ausgeräumt und 1979 endgültig stillgelegt. Eindrücklich wurde den Besuchern klargemacht, unter welch schweren Bedingungen die Armee diese Anlagen gebaut hat, um das Reduit im Ernstfall zu verteidigen.
Fotos © Markus Hubacher Spiez