Mitgliederversammlung 2019
27. April 2019 Thun
Der Verein Schweizer Armeemuseum hat einen neuen Präsidenten
Neue Führung: Henri Habegger wurde einstimmig in das Amt des Präsidenten gewählt. Die Teilnehmer der Mitgliederversammlung wurden zudem über die umfangreichen Tätigkeiten des letzten Jahres informiert und erhielten einen ganz besonderen Blick auf die Geschichte des Waffenplatzes Thun.
Henri Habegger übernimmt das Präsidium des Vereins Schweizer Armeemuseum (VSAM). Der Steffisburger ist bereits seit 35 Jahren im Vorstand tätig, wovon den Grossteil als Vizepräsident. Er folgt auf Paul Müller, der nach zwölf Jahren das Amt an der Mitgliederversammlung abgab. In dessen aktiver Zeit wurde der ganze Bereich Historisches Armeematerial in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsdepartment (VBS) durch die Schaffung gesetzlicher Grundlagen und die Gründung von drei Stiftungen in den verschiedenen Sammlungsbereichen neu strukturiert. Müller gab offen zu, dass er ein wichtiges Ziel noch nicht erreicht habe, das in den Statuten des Vereins seit dessen Gründung so definiert ist: Die Schaffung eines öffentlich zugänglichen Armeemuseums. Mit der heutigen systematischen Materialsammlung, aufgebaut und betreut von der vom VSAM gegründeten Stiftung Historische Armeematerial (HAM), sei man zwar dem Ziel nähergekommen, aber es brauche weitere grosse Anstrengungen für ein öffentliches Museum als Fernziel.
Der scheidende Präsident wurde von seinem Nachfolger verabschiedet. In der Laudation wurden dessen ausserordentliche Verdienste gewürdigt und von der Mitgliederversammlung mit einem anhaltenden Applaus verdankt. Um die Belastung für den Präsidenten nicht zu gross werden zu lassen, soll ein Teil der bisher von ihm wahrgenommenen Aufgaben im Vorstand anders verteilt werden. Zudem verstärken die neu gewählten Vorstandsmitglieder Jürg Tschabold (Worb) sowie Marc-Philippe Müller (Payerne) das Team.
Zusammenarbeit mit Mängeln
In seinem letzten Jahresbericht wies der scheidende Präsident auf das turbulente Jahr hin, das man abschliesse. Grosser Beliebtheit erfreuten sich jeweils die militärhistorischen und -technischen Vorträge sowie die verschiedenen Publikationen. Mit diesen sichert der Verein Fachwissen über die Armee und deren Ausrüstung für kommende Generationen. Paul Müller verhehlte aber nicht, dass die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen VBS, der Stiftung HAM und dem VSAM nicht immer optimal verlief und er hofft auf Besserung, vor allem möchte er die Leistungen des Vereins stärker gewürdigt wissen. Der VSAM sieht sich in der Rolle als Förderverein für die Stiftung und deren Arbeit, insbesondere in der Freiwilligen- und Öffentlichkeitsarbeit.
Der Vertreter der Stiftung bekräftigte an der Versammlung die Absicht, künftig wieder vermehrt die Zusammenarbeit zu suchen. Grundlage dafür ist ein Ende letzten Jahres vom VBS-Vorsteher in Kraft gesetztes neues Sammlungskonzept. In diesem ist der Einbezug des Fördervereins explizit erwähnt. Nun muss das Konzept noch umgesetzt werden.
Wissen sammeln – und erhalten
Aktuell umfasst der VSAM rund 1700 Mitglieder, gut 150 davon waren in Thun an der Mitgliederversammlung dabei – darunter etliche ehemalige hohe Kader der Armee. Alle sind einerseits ideele Unterstützer des Vereins, andererseits sind deren zum Teil grosse Kenntnisse auch beim Aufbau der «Wissensdatenbank» gefragt. Damit soll in verschiedenen Fachgebieten das Wissen über militärhistorische und materialbezogene Themen umfassend und fachlich abgestützt aufbereitet und verständlich vermittelt werden. Der Zugang erfolgt über die Website www.armeemuseum.ch. Erste Themen sind bereits online, beispielsweise die Ordonnanzen über Uniformen und Abzeichen der Schweizer Armee.
Der grösste Waffenplatz feiert
Den Abschluss der Versammlung bildete ein erster Rundgang durch die Sonderausstellung «Das schickliche Lokal» in der Mannschaftskaserne II, die im Rahmen des diesjährigen Jubiläums «200 Waffenplatz Thun» von der Stiftung HAM zusammengestellt wurde. Der grosse Jubiläumsanlass findet Mitte August statt.
Fotos: © Markus Hubacher, Spiez