Die Fortifikation Murten 1914/18
Rückblick auf das Referat vom 25. April 2012
Während des Ersten Weltkrieges wurden in der Schweiz zwei grosse Fortifikationen erstellt: Murten und Hauenstein. Während letztere gegen einen möglichen Durchmarsch Deutschlands durch die Schweiz gerichtet war, hatte die Fortifikation Murten den Auftrag, französischen Truppen den Weg zu verlegen. Brigadier aD Jürg Keller ist ein profunder Kenner der Geschichte und der Befestigungsanlagen im Raum Murten.
Am Vortrag des Vereins Schweizer Armeemuseum erklärte er am Mittwoch den über 60 Gästen, wieso Murten immer wieder im Mittelpunkt militärischer Überlegungen war: „Hier bündeln sich seit jeher die Verkehrswege auf engstem Raum. Auch heute führen drei Autobahnen, mehrere Bahnlinien, Strom- und Gasleitungen innerhalb von 30 Kilometer ins Mittelland. Die militärische Bedeutung ist so offensichtlich.“ Anhand von Originalplänen zeigte Keller die Befestigungsbauten auf, die im Ersten Weltkrieg zum Schutz dieser Achsen und als Basis für Gegenstösse gebaut wurden.
Etliche der aus Beton erstellten Bunker sind heute noch vorhanden und können besichtigt werden. Die damals eingesetzten Geschütze der Kaliber 8,4 und 12 cm konnten die Besucher nicht nur auf der Leinwand sehen, sondern in natura. Dank den ausgezeichneten Restaurateuren und den Handwerkern der Stiftung Historische Armeematerial sind diese Kanonen mit Baujahr 1879 und 1882 in der im Referat erwähnten, speziellen Ausführung in hervorragendem Zustand in der Sammlung in Thun vorhanden.
Fotos: © Markus Hubacher, Spiez