Das Freiwillige Automobilkorps (FAK)
Vorschau auf den Vortrag vom 20. März 2024
Als die Armee aufs Automobil kam
2024 sind es 125 Jahre, dass die ersten Motorfahrzeuge in der Schweizer Armee eingesetzt wurden. Am 20. März beleuchtet Jürg Burlet in seinem Vortrag beim Vereins Schweizer Armeemuseum in Thun einen speziellen Aspekt dieser Geschichte – das Freiwillige Automobilkorps.
Bis zum Ersten Weltkrieg war die schweizerische Armee zu 100 Prozent auf Pferdezug angewiesen. Wohl wurden schon einige Jahre zuvor vereinzelt Automobile eingesetzt, vorwiegend zum Personentransport und auch Versuche mit Motor-Schleppern wurden durchgeführt. Einen Motorwagendienst oder ein Kraftfahrerkorps, wie es damals in Deutschland oder Österreich vorhanden war, gab es um 1900 herum aber noch nicht.
Das Mobilitätsbedürfnis der Menschen war aber gegen Ende des 19. Jahrhunderts sehr gross, wie der Referent Jürg Burlet, pensionierter Kurator des Nationalmuseums, aufzeigen wird. Die Eisenbahn war seit einem Vierteljahrhundert das Verkehrsmittel für weite Distanzen und löste die Postkutschen ab, Luftschiffe und Ballons tauchten am Himmel auf und auf den Strassen tummelten sich Fahrräder und Motorräder und Automobile knatterten um die Wette.
Die Armee setzte auf Bewährtes und hatte weder Zeit, Personal noch Geld für Experimente mit neuartigen Verkehrsmitteln. Immerhin wurden technische Errungenschaften in bescheidenem Rahmen evaluiert, so wurden seit 1890 Fesselballons zur Beobachtung eingesetzt und Radfahrer zum Überbringen von Depeschen, dort wo gute Strassen vorhanden waren, damit in kürzester Zeit die Adressaten erreicht werden konnten, dann oft noch schneller als mit dem Pferd. Der Zuverlässigkeit von «Kraftwagen» hingegen traute man noch nicht über den Weg. Kommt hinzu, dass man noch nicht sicher war, welche Traktionsart sich durchsetzen würde: Dampf, Gas, Elektrizität oder der Verbrennungsmotor? Und wer sollte solche Fahrzeuge führen? Das war die Geburtsstunde des «Freiwilligen Automobilkorps» (FAK), bestehend aus Mitgliedern des Automobilclubs der Schweiz (ACS). Aus diesen zaghaften Anfängen entstand während des Krieges 1914/18 der Motorwagendienst der Armee.
Treffpunkt: Mittwoch, 20. März 2024, 18.45 Uhr, auf dem Parkplatz der ehemaligen Soldatenstube
3 Tannen an der Allmendstrasse in Thun (Einweisung). Anreise mit dem öffentlichen Verkehr ab Bahnhof Thun mit Buslinie 4 bis Haltestelle Kleine Allmend. Beginn 19 Uhr.
Mitglieder des Freiwilligen Automobilkorps im Einsatz. © ZVG/VSAM