Die Militärstadt Spandau – Geschichte der Königlichen Institute in Berlin-Spandau
Vorschau auf den Vortrag vom 21. Mai 2014
Warum beschäftigt sich der nächste Vortrag des Vereins Schweizer Armeemuseum mit der preussischen Militärstadt Spandau?
Es bestehen erstaunlich viele Parallelen der beiden Städte Spandau und Thun für ihre jeweiligen Militärsysteme und die bedeutenden Militärwerkstätten im Laufe der Geschichte. Zudem kam eine Reihe von in der Schweizer Armee erprobten und eingeführten Objekten aus einer der Spandauer Militärwerkstätten.
Mit der Rangerhöhung zum Königreich Preußen im Jahre 1701 bemühten sich die Landesherren nicht nur politisch, sondern auch ökonomisch von den europäischen Mächten unabhängig zu werden. Dazu gehörte auch der Aufbau von eigenen Manufakturen zur Waffenproduktion. Ab 1722 begann in der Festungsstadt Spandau mit der Einrichtung der Gewehrmanufaktur die fast 200jährige Geschichte der sog. Königlichen Institute. Nach der Gewehrfabrik errichtete Preußen das Feuerwerklaboratorium und die Pulverfabrik, danach die Geschützgießerei und eine Artilleriewerkstatt, sowie eine Geschoß- und Munitionsfabrik. Als letztes kam noch eine Armee-Konservenfabrik hinzu. Am Ende des Ersten Weltkrieges arbeiteten ca. 40000 Menschen, davon die Hälfte Frauen, in den Instituten. Der Vortragende zeichnet die Geschichte dieser Institute anhand von Plänen und Bildern nach und gibt einen Einblick in die Entwicklung der Preußisch-Deutschen Wehrtechnik über
200 Jahre.
Der Referent Manfred P. Schulze ist Museologe und pensionierter Kurator der Artilleriesammlung im Stadtgeschichtlichen Museum in der Zitadelle Spandau.